Dienstag, 22. Oktober 2013

Welches zweite Fach nehm ich jetzt?


Ich studierte meine zukünftigen Lehrpläne, sah mir meine Semester an, malte mir schon aus, das ich dann immer mit dem Zug in die Stadt fahre und ja dann kein Auto mehr brauche (und somit auch keine Steuern dafür mehr zahlen muss, keine Versicherung. Das Hundefutter ist gesichert!) und machte mir Gedanken über mein zweites Lehrfach.

So gibt es die Typischen Sprachfächer wie Deutsch, Englisch, Spanisch und Französisch (schade dass es kein Russisch gibt, da habe ich interessante Sachen von meinen Arbeitskollegen bei gebracht bekommen. So heißt "Uminja sawodja boil blachoi stul!" in meiner Fantasielautschriftsprache "Ich habe schlechten Stuhl!" oder Polnisch! Da hab ich auch super Sachen drauf. Ulig ist auch eine Fantasielautschrift von mir und heißt auf Deutsch Bienenhäuschen) und die Naturfächer?? Sagt man das? Mathe, Physik und Chemie. Und dann eben den Rest, Sport, Religion (Evangelisch oder Katholisch!) und Wirtschaft & Politik.

Mir sagten die Sprachfächer schon von Anfang an nicht zu. Wie sollte ich eine Klassenarbeit in Deutsch korrigieren, wenn ich selber mit der Grammatik nicht klar komme? Mathe mag ich, Physik hatte ich die letzten paar Jahre blöde Lehrer, das liegt schwer im Magen, genauso wie Chemie. Da denke ich erst an meine Realschulzeit, bei meiner Klassenlehrerin hab ich alles verstanden. Die Atome waren kein Problem, und dann kam die Fachoberschule und bei der Lehrerin (die wirklich gut war und sich auch immer mit mir Mühe gegeben hat) habe ich gar nichts verstanden. Ich musste in die mündliche Prüfung damit ich den Schulabschluss überhaupt bestehe und erinnere mich noch ganz genau an diese Prüfung. Ich sollte was über Atome erzählen, ich habe alles auswendig gelernt, das kann ich (vllt sollte ich Doktor werden..) und stand an der Tafel und zeichnete mein Atom auf, mit den Neutronen und den Elektronen und den Protonen, erklärte wie sie lustig flogen, wer welche Ladung hat und es kam die Frage über Schwefel. Darauf hatte ich mich nicht vorbereitet. Ich hätte direkt in dem Moment anfangen können zu heulen. Von 2 Sekunden auf: Ich könnte es gerade so bestehen! zu: Freier FAAAAAALL! Meine Lehrerin unterstützte mich kam zu mir an die Tafel und meinte: Wir hatten das im Unterricht, meine Schüler können das! Ich hab es auch irgendwie hin bekommen, da setzt aber die Erinnerung aus. Danach musste ich aber noch in die Mündliche Englische Prüfung, auch wenn ich da keine Chance sah von der 5 irgendwie runter zu kommen. Besonders da ich bei der Übersetzungsarbeit eine 6+ von meiner Klassenlehrerin bekommen habe. Ich hab die Arbeit damals zerknüllt in den Papierkorb geworfen und dabei gesagt auf das Plus hätte man auch scheißen können. Als ich die Prüfung hinter mir hatte durfte ich endlich rotz und Wasser heulen weil ich mir sicher war, das ich noch ein Jahr in dieser schrecklichen Schule mit den Schrecklichen Schülern bleiben musste. Doch meine Klassenlehrerin erlöste mich und sagte dass ich in Chemie die 4 bekomme und somit ganz knapp bestehe. In Englisch hat es natürlich nicht gereicht, aber meine Mündliche Prüfung war wohl trotzdem gut.

Mit den Hintergedanken kommt Chemie also nicht in Frage.

Religionsunterricht. Schweres Thema. Ich bin Ehrenamtlich die Vorsitzende vom Kirchenvorstand in dem Dorf in dem ich lebe. Wie es dazu kam ist eigentlich recht leicht erklärt. Mir war langweilig. Frisch ins Dorf gezogen, wollte ich gerne mal Kontakte zu den Menschen knüpfen. Freiwillige Feuerwehr ist nichts für mich, Schützenverein auch nicht, Tischtennis.. könnte klappen, aber ich habe Angst vor dem Ball. Die einzigen guten Erfahrungen habe ich immer mit Kampfsportarten gemacht, die wurden aber nicht im Dorf angeboten. Mein Opa war im Kirchenvorstand tätig und ich fand er hatte das sehr gut für die Gemeinde gemacht. Er war Frührentner weil er einen Arm im Krieg verloren hat (in der Normandie! Er hat es überlebt, genauso wie die Kriegsgefangenschaft in Frankreich) und besuchte die Leute zu ihren Geburtstag oder wenn sie krank waren. Meine Schwester hat eine ganz tolle Kindheitserinnerung die sich durch ihre Erzählungen schon ein bisschen wie meine Anfühlt. Da wollte sie mit ihrer Grundschulklasse die Kirche besichtigen und unser Opa kam mit dem Fahrrad mit nur einem Arm steuernd die Straße runter gefahren, sprang vom Fahrrad und schloss die Kirche für die Klasse auf. Meine Schwester war in dem Moment total stolz dass das ihr Opa war. Ich verbinde also mit Thema Kirche nur schöne Kindheitserinnerungen. Meine Oma und Opa waren so zusagen von meiner Schwester und mir der Ruhepol in der Familie. Sie suchten jemanden der das Amt übernehmen würde, weil sich keiner gemeldet hat und wenn sich keiner finden würde, würde die Kirche im Dorf geschlossen. Ich war eine von 3en die sich gemeldet haben. Eine aus dem alten Kirchenvorstand wollte das Amt noch mal antreten. Für weitere 6 Jahre!

Ich wurde gewählt, nahm das Amt an und bin nun von den insgesamt 4 Kirchenvorständen die Vorsitzende. Mein Job unterfordert mich leider ziemlich oft, so konnte ich hier mich endlich mal wieder beweisen mit Organisieren und kümmern. Das größte Problem für mich, ich bin nicht besonders Gläubig. So hat mein Nummernschild von Frau Schmittz die 669, leider war die 667 oder 665 schon weg, dann wäre Frau Schmitt "The neighbor of the Devil". So wohnt sie jedenfalls mit in der gleichen Straße. Vielleicht wäre ich für den Unterricht genau richtig, aber nein. Mir ist das Ehrenamt schon ehrlich gesagt zu viel Arbeit. Dafür das in dieser Informationsrunde was man in diesem Amt machen muss uns gesagt wurde: Ihr müsst nur mal bissel Gottesdienst machen und Kollekte einsammeln, ist es aber in Wirklichkeit schon ein kleiner Nebenjob. In dem man das Geld verwalten muss, sich um die Kirche und das Pfarrhaus kümmern muss, um die Mieter in dem Pfarrhaus um die Angestellten und und und..

Nein, keine Religion für mich!

Sport können wir gleich vergessen. Das sportlichste was ich mache ist spazieren zu gehen mit meinem Hund.

Also bleiben eben nur Wirtschaft & Politik oder Mathe. Aber was nun?

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